19.11.2025
„Melde gehorsamst, Ich bin so blöd“ – für Frieden
Sonntagmorgen ist ZwillingsBlick Zeit. Meist schreibe ich für Mittwoch den aktuellen neuen Beitrag.
Heute, zwei Sonntage vor dem ersten Advent, der stille Gedenktag Volkstrauertag.
Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen. Am 05. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.
Heute ist der Volkstrauertag in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. Eine Zeremonie im Deutschen Bundestag erinnert an die Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen.
In meine Erinnerung kam in diesem Zusammenhang der „Soldat Schwejk“ aus dem unvollendeten, antimilitaristischen Schelmenroman von Jaroslav Hašek
„Melde gehorsamst, ich bin so blöd!“
Heute gedenken unsere Volksvertreter der gefallenen Soldaten, vor ein paar Tagen haben sie im gleichen Haus für Nachschub gesorgt.
Zwischen Union und SPD wurde in einem Kompromiss die Musterung für junge Männer wieder verpflichtend und die Wehrpflicht bei Bedarf. Für den Augenschein wurde auf freiwillig gesetzt, die nur Kosmetik ist und der Realität sicherlich bald zum Opfer wird.
Sehr viele von uns Boomer haben sich in der Jugend für den Frieden, in der sogenannten Friedensbewegung eingesetzt. Wir demonstrierten gegen die Atomwaffen, wie Phishing-II-Raketen der Nato und vieles mehr. Wir hatten einiges in der Denke, aber auch in der Entwicklung für den Frieden erreicht, für uns und unsere Kinder.
„Melde gehorsamst, ich bin so blöd!“
und wir schicken jetzt unsere Enkel, für alle Glücklichen, die welche haben, zur Musterung, in den Wehrdienst, also einmal in der Geschichte wieder die Rolle rückwärts.
Ich lese immer nur Aufrüstung, Waffen, Profite der Waffenindustrie, aber das, was wir für den Frieden wie in unserer Jugend starkmachen, ist anscheinend ein Fremdwort. Vermutlich ist der Begriff Frieden in der modernen Zeit nicht mehr in der Sprache vorhanden. Anscheinend ist er unter die Kampagne „Vorsicht, Vorurteile“ – „Demokratie leben!“ und macht auf vorhandene Voreinstellungen, vielleicht auch auf Alltagsrassismus aufmerksam, einzuordnen.
Lese ich dann von unserer Bundestagspräsidentin: „Die Bundeswehr ist der Airbag unserer Demokratie!“, da sitze ich nur stauend vor meiner Tastatur und frage mich, muss ich diesen Satz verstehen.
Der Airbag der Demokratie ist das Volk und die Volksvertreter in den Parlamenten. Genau in dieser Aussage von Frau Klöckner liegt das Problem. Unsere Demokratie ist von innen, durch die Unfähigkeit der Politiker gefährdet, weniger von außen. Mit solchen Aussagen und eine Vielzahl mehr von der Repräsentantin des zweithöchsten Amts im Staat, geht die Gefahr für die Demokratie aus und stärkt die Parteien am rechten und linken Rand.
Die Wehrpflicht wird wieder eingeführt, weil die Gefahr eines Krieges von den amtierenden Politikern gesehen wird, durch ihre falsche Kriegspolitik. Ein Einsatz in einem Krieg ist nie ein humanitärer Einsatz, töten auch im Krieg hat keinen humanitären Wert oder Anspruch. Wer zum Wehrdienst eingezogen wird, muss wissen, dass er als Kanonenfutter, für den Schutz, der DNA, für die Demokratie, mit den Worten von Frau Klöckner ausgedrückt, eingesetzt wird, vereinfacht, dass er erschossen wird.
Hier geht es, um die Vorbereitung operativ im Krieg handlungsfähig zu sein, wie es auch Herr Spahn nach deinem Focus-Bericht ausgedrückt hat:
„Wir brauchen wieder mehr Soldatinnen und Soldaten, um uns verteidigen zu können. Wir werden alle jungen Männer (zuerst hatte er auch Frau erwähnt) anschreiben. Und wenn es nötig ist, von der Sicherheitslage her, werden wir einen verpflichtenden Dienst einführen“.
Mit Worten eines Pazifisten ausgedrückt
„Wir brauchen Kanonenfutter!“
und in meinem Buch Krieg – ein Übel für Mensch, Tier, Natur und alle Kreaturen schrieb ich 2023
„Ein Soldatenleben ist auch ein Menschenleben!“
Ich bin nicht blind und sehe natürlich auch, dass durchaus eine Gefahr besteht, durch die expansive Ausdehnungspolitik der NATO, was nicht friedenstauglich ist, sondern Aggressivität schürt und bei manchen Tyrannen an der Macht dann auch in Kriegshandlungen münden kann.
Stellt sich für mich die Frage, brauchen wir zur Abwehr z.B. die Atombombe, wie Herr Spahn schon angedacht hat, bei seinen Bombenideen, die er immer staatstragend artikuliert.
Als naiver, kleiner Philosoph sage ich nein. Wir sollten uns Gedanken machen, dass wir im Falle eines Angriffes gerüstet sind und die Bomben usw. abfangen und zerstören können, parallel dazu Verhandlungen für Frieden führen, aber nicht aktiv dagegen schießen, denn das hätte den Schneeballeffekt, dass aus einem Schuss ein weiterer wird und das bis in der Endlichkeit.
Da wären wir wieder bei meinem Standardsatz:
„Dann würde irgendwann der Letzte auf Erden die Tür schließen und sagen, das war’s, aber der Profit für die Waffenindustrie stimmte“.
Was machen wir gerade, was lassen wir Boomer, die sowieso überflüssig sind und nur Last der Gesellschaft, wie ich schon öfter ausgeführt habe, in meinen ZwillingsBlick, uns gefallen. Stehen wir auf für eine neue Friedensbewegung, nehmen wir die Lehren aus unserer Jugend und setzen uns jetzt wieder für Frieden und Freiheit ein.
Gründen wir die neue Friedensbewegung 2025 der Boomer für unsere Enkel und deren Kinder. Ich möchte die Verantwortung nicht haben, dass diese irgendwann einmal fragen, wie wir gefragt haben, „wie konnten das passieren“. Auch die Enkellosen können gefragt werden.
Rentner, Künstler, Schriftsteller, Intellektuelle und und und …. los geht es für den Frieden, werden wir aktiv, organisiert oder jeder auch einzeln, individuell. Verlieren wir keine Zeit, bevor es zu spät ist. Plakative Worte für die Eigendarstellung wie von unserer Bundestagspräsidentin brauchen wir nicht.




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