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19.04.2024
Uneingeschränkte Solidarität - eine Naivität?

Wieso darf Frau Aydan Özoğuz nicht in X (ehemals Twitter) schreiben – „Zu viel Kriege, zu viele Menschen gefährdet, Geiseln nicht befreit, Menschen in Hungerkatastrophe. Mache mir um alle Menschen Sorgen in #Ukraine, #Israel #Gaza. Warum musste diese Situation noch provoziert werden? Bombardierung des Iran. Botschaft hat Nahost weiter gefährdet“.

Was ist an dieser Aussage falsch?

Die Bundesregierung hat Israel die uneingeschränkte Solidarität zugesagt. Wieso? Für das Bombardement der Palästinenser? Für die menschlichen Katastrophen danach, ohne Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung? Für einen Luftangriff auf ein Konsulatsgebäude der iranischen Botschaft, mit 6 Toten? Jetzt für einen Gegenschlag auf den Iran, wegen Angriff auf Israel? Also für eine Kettenreaktion des Krieges?

Will Israel den Krieg oder den Frieden?

Unstreitig ist, dass am 07. Oktober 2023 ein Terrorkommando der islamistischen Hamas, Israel überfallen hat und ein grausames Massaker an der Zivilbevölkerung angerichtet hat und entführten mehr als 240 Menschen. Israel musste reagieren, aber nicht nach dem alten Rechtssatz aus dem hebräischen Bundesbuch (Sefer ha-Berit) in der Tora für das Volk Israel (EX 21,23-23 EU/) – „so sollst du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme“. Der Rechtssatz wurde in der Kirchengeschichte oft als „Auge um Auge, Zahn um Zahn ..“ übersetzt und als Talionsformel (von lateinisch tailo, „Vergeltung“) aufgefasst, die das Opfer oder seine Vertreter auffordere, dem Täter Gleiches mit Gleichem „heimzuzahlen“ bzw. sein Vergehen zu sühnen (wie du mir, so ich dir).

Also töten mit Gottes Segen! Legt man diesen Grundsatz, der schon im Ansatz abzulehnen ist, eng aus, beinhaltet er eine Beschränkung der Verhältnismäßigkeit, nämlich eins zu eins.

Was Israel jetzt bietet, ist aber eine erhebliche Ausweitung und Zerstörung, Mord usw.. Dies hat mit Vergeltung nichts mehr zu tun. Nicht Krieg und Ausweitung kann das Ziel sein, nur Frieden. Die SPD Politikerin Aydan Özoğuz hat also recht.

Wir Deutsche stehen in einer unbeschreiblichen Schuld gegenüber Israel, aus der jüngsten Geschichte. Diese Schuld rechtfertigt aber nicht die uneingeschränkte Solidarität gegen Israel, denn dann wäre die Schuld ad absurdum geführt und Deutschland hätte eine neue Schuld, aus den Handlungen von Israel.

Mit Antisemitismus hat das ebenfalls nichts zu tun. Ich bin Mensch und sehe die Menschen, egal ob Jude, Ausländer, Schwarzer, Weißer, Gelber oder oder – dann erst bin ich Deutscher. Hier tötet Israel auf unfassbare Art und Weise tausende unschuldige Menschen.

Kausale Folge daraus, eine uneingeschränkte Solidarität gibt es nicht und ist eine Verpflichtung, die nicht fass- noch leistbar ist.

Mit A. Den Doolaard (1901-1994) beende ich meine Überlegungen:

„Der erste Tote in einem Krieg ist der gesunde Menschenverstand“

und einem Gedicht aus meinem Buch „Krieg – ein Übel für Mensch, Tier, Natur und alle Kreturen“

Kriege

Bombenhagel, Panzergeschütze

Tod, Elend, Zerstörung

Beidseitig der Kriegsparteien

Verschieben der Erdplatten

Durch die Natur

Tod, Elend, Zerstörung

Durch menschlichen Profit und Gier

Plünderungen und Kleinkrieg des Glaubens

Mensch gegen Mensch

Wo nur Hilfe nötig ist

Wann lernen die Menschen endlich

Es gibt genug Tod, Elend, Zerstörung

Kriege dazu braucht kein Lebewesen


Meine uneingeschränkte Solidarität gilt dem Frieden – auch dem ewigen Frieden nach Kant, selbst wenn ich als naiv bezeichnet werde, aber dafür werde ich kämpfen und mich einsetzen.


Schaffen wir keinen Frieden, sondern immer mehr Kriege


dann schließt irgendwann der Letzte die Tür und sagt, das war’s, aber der Profit insbesondere der Waffenindustrie hat gestimmt.























 

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